Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Das Buch enthält 15 Kapitel.

EINE GUTE ENTSCHEIDUNG (Vorwort)

TEIL 1: DAS DATA BUSINESS VERSTEHEN UND NUTZEN


1. Filmreife Geschichten: die digitale Transformation

  • Alle lieben Filme
  • Auf dem Weg zum Happy End?
  • Lost in Transformation
  • Links zum Kapitel

2. Auf zur neuen Weltordnung? Was die digitale Transformation für (Ihr) Unternehmen bedeutet

  • Der Anfang und das Ende aller Gewissheiten
  • Digitalunternehmen: The winner takes it all
  • (K)Ein Schuss ins Blaue: die VUKA-Welt annehmen
  • Links zum Kapitel

3. Ein Blick ins Holodeck: Wie Sie wichtige Trends der digitalen Transformation erkennen

  • Einmal Wohlfühlen mit Buddha bitte
  • Don’t believe the hype?
  • Auktionen im Wimpernschlag
  • Links zum Kapitel

4. Vernetzen, verstehen, verändern – warum Daten so wichtig sind für die digitale Transformation

  • Von Punkten und Strichen
  • Grosse Daten, grosse Taten
  • Was die neue Datenwelt für Sie bereithält
  • Links zum Kapitel

5. Data for President: von Daten und Datenschätzen

  • Das Gold des Datenkönigs
  • Entdecken Sie Ihr Vermögen: Datenkapital verstehen und bewerten
  • Das Datenvermögen strategisch entwickeln
  • Links zum Kapitel

6. Aufs Dach oder zum Mond? Data-Business-Visionen

  • Ein kleiner Schritt für einen Menschen
  • Wie Sie Ihre «Mission unmöglich» finden
  • Verrückt allein? Sie brauchen Hilfe!
  • Links zum Kapitel

TEIL 2: EIN DATA BUSINESS AUFBAUEN

7. Mit Weitsicht zum Erfolg: die Datenstrategie

  • Wer scheitert zu planen, der plant zu scheitern
  • Sind Sie reif fürs Data Business?
  • Wie Sie dem Wandel die Richtung weisen
  • Links zum Kapitel

8. Das fünfte Element – wie Sie aus Daten Produkte formen

  • Wo Revoluzzer sich treffen, um die Zukunft zu planen
  • Tüfteln, testen, triumphieren: Grundregeln der Datenproduktentwicklung
  • Die Leistung auf die Strasse bringen
  • Links zum Kapitel

9. Der Architekt auf dem Schleifstein: eine «Orga» für Daten

  • Vom Anfang zum Ende: Was im Data Business wirkt
  • Ein «digital hub» gegen gekappte Kabel
  • Der Bauplan für Datensysteme: die Datenarchitektur
  • Links zum Kapitel

10. Wenn Daten im Kreis laufen

  • Ein Trichromat sieht 6495ed
  • Mit dem Webstuhl in die Eisenbahn
  • Bewusst autonom. Data Business – übernehmen Sie!
  • Links zum Kapitel

11. Vom Spieler zum Spielfeld

  • Der gelbe Elefant und die Plattform-Disruption
  • Stapeln Sie Bausteine – aber richtig
  • Über die Wolken
  • Links zum Kapitel

12. Ein Business mit Kultur: Ihr Data Business

  • Traditionell datengetrieben: Was eine Datenkultur ausmacht
  • Ein bewährtes Rahmenwerk: die Datenbefähigung
  • Wer Daten kann, ist klar im Vorteil
  • Links zum Kapitel

TEIL 3: AUSGEWÄHLTE SCHLÜSSELTHEMEN IM DATA BUSINESS

13. Fünf Sterne regeltreu: das digitale Vertrauen

  • Vertrauen ist gut, Vertrauen ist besser
  • Das Dreimaleins des digitalen Vertrauens
  • Wie Sie zur sicheren Bank werden
  • Links zum Kapitel

14. Kein unheimliches Tal: der Durchbruch der künstlichen Intelligenz

  • Die vierte Kränkung der Menschheit
  • Ihre Musterlösung: KI verstehen und einsetzen
  • KI konkret – Einsatzgebiete und Vorgehensmodell
  • Links zum Kapitel

15. Data Business für KMU

  • Das digitale Rückgrat der Wirtschaft
  • Pizza Milano: Wer schläft, fängt keine Fische
  • Von versteckten Meistern
  • Was vom Tage übrig blieb: Empfehlungen für mittelständische Unternehmen
  • Links zum Kapitel

 

 

Leseprobe

 

Lesedauer Kapitel: 11 Minuten

 

Motivation:

Sie wollen den grundlegenden Wandel verstehen, der aus digitalen Technologien entsteht.

 

 


1. Filmreife Geschichten: die digitale Transformation

Im Jahr 1971 wurde jener Mikroprozessor erfunden, der später den Siegeszug des Personal Computers ermöglichen sollte. Es war der Startpunkt der «digitalen Transformation», eines Phänomens, das die Welt grundlegend verändert hat und weiter verändert. Wir schauen uns an, was genau diese Transformation ausmacht und warum jedes Unternehmen auf sie reagieren muss.

Themen in diesem Kapitel: Digitalisierung verstehen, Technologie-Trends kennen, Transformationsplanung durchführen, Wettbewerbsvorteile nutzen

 

Alle lieben Filme

Lesedauer: 5 Minuten

Kennen Sie noch «Lovefilm»? Es war in den 2000er-Jahren, als viele Unternehmen ein neues Speichermedium für sich entdeckten: die DVD. Mit ihrem Volumen von 4.7 GB konnte sie Filme in hoher Qualität speichern. Aber was für einige noch wichtiger war: Man konnte sie mit der Post verschicken. Warum also nicht einen DVD-Verleih aufmachen, bei dem die Kunden die Filme per Post ausleihen und zurückschicken?

Genau das hat Lovefilm getan – und für dieses Geschäftsmodell eine eigene Webseite aufgebaut, um mit den Kunden in Kontakt zu treten. Gut 10 Jahre zuvor, nämlich 1989, hatte Tim Berners-Lee das World Wide Web erfunden und damit einen Meilenstein der digitalen Transformation gelegt. Den hat sich Lovefilm zunutze gemacht: Online-Bestellungen sind günstiger anzubieten als Videotheken, die z. B. deutlich höhere Miet- und Personalkosten erzeugen. Gleichzeitig war die mögliche Kundschaft riesig, denn sie bestand aus allen Menschen, die einen Internetzugang hatten.

Falls Sie übrigens Lovefilm nicht kennen, dann dürfte Ihnen ein anderer Anbieter aus diesem Geschäftsfeld gut bekannt sein: Netflix. Beide Unternehmen teilten ihr Geschäftsmodell und beide wollten die damals neuen Streaming-Technologien nutzen, um ihr Angebot digital aufzustellen. Doch während Lovefilm schliesslich von der Handelsplattform Amazon gekauft und später aufgelöst wurde, konnte Netflix zum führenden Anbieter auf dem Markt aufsteigen. Intelligente Filmempfehlungen, eine hochwertige Streaming-Wiedergabe und viele eigene Filme und Serien überzeugten offensichtlich die Kunden.

Die kurze Skizze der ehemaligen DVD-Verleiher ist natürlich nur ein winziger Ausschnitt aus dem weltweiten Wandel, den wir als digitale Transformation erleben. Aber sie vermittelt eine Idee davon, was diesen Wandel ausmacht:

                      • Transformation bedeutet, dass sich die Natur oder der Charakter von ganzen Lebensbereichen spürbar verändert. Durch technologische Fortschritte werden Verhaltensweisen oder bekannte Abläufe im Arbeitsalltag überflüssig oder grundlegend neu gestaltet.
                      • Allgegenwart bedeutet, dass Veränderungen und Auswirkungen überall stattfinden und sich gegenseitig beeinflussen können. Politik, Wissenschaft, private Beziehungen, Technik oder Wirtschaft: Kein Bereich ist davon ausgenommen.
                      • Digitalisierung bedeutet die Umwandlung von analogen Informationen in eine digitale Form, z. B. von Filmen auf Videokassetten in Daten auf einer DVD oder Festplatte. Dies erlaubt neben der Platzersparnis auch, die Daten mit dem Computer weiterzuverarbeiten.
                      • Fortschritt bedeutet, dass ständig viele kleine und grosse Verbesserungen und Neuerungen passieren, an die sich Menschen und Unternehmen immer wieder anpassen müssen. Als Beispiele können wir neue Technologien wie das Smartphone, soziale Medien, die Blockchain oder das «Internet der Dinge» (Internet of Things, kurz IoT) nennen.
                      • Die Unternehmen müssen sich organisatorisch, technologisch, prozessual, kulturell und/oder vom Geschäftsmodell her neu aufstellen, um im Wettbewerb zu bestehen. Sie müssen die weitreichenden Veränderungen in Wachstumsmöglichkeiten übersetzen. Viele ehemals grosse Namen wie Kodak oder Nokia haben dieses Ziel verfehlt und mussten Geschäftsbereiche verkaufen oder gleich ganz aufgeben. Kodak hatte die Chancen der Digitalfotografie verschlafen und ging bankrott, Nokia wurde bei den Smartphones von Apple, Samsung usw. abgehängt und musste seine Telefonsparte aufgeben.
                      • Kunden sind nicht mehr einfache Verbraucher, sondern stehen buchstäblich mit ihren individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Zum Beispiel erwarten sie, dass Angebote immer verfügbar sind und persönlich auf sie zugeschnitten werden. Gleichzeitig werden sie mit vielen Informationen von Marktteilnehmern und Institutionen direkt angesprochen. Die Aufmerksamkeit der Kunden ist damit umkämpft und stellt hohe Ansprüche an die Produktkommunikation.

Die digitale Transformation bewirkt seit vielen Jahren grundlegend und anhaltend Veränderungen in all diesen Bereichen, wobei sich das Tempo der Entwicklung ständig beschleunigt. Ihr wesentliches Erkennungsmerkmal sind dabei die technologischen Fortschritte, etwa der stark zunehmende Einsatz von «Generative AI». Diese Art von künstlicher Intelligenz erlaubt es, beliebige Texte oder Bilder zu erzeugen. 

Auch wenn diese Technologie echte, verstehende Intelligenz nur nachahmen kann, dürfte ihr flächendeckender Einsatz trotzdem einen grossen Einfluss auf viele Lebensbereiche entfalten. So gibt es nachvollziehbare Voraussagen dafür, dass sich durch künstliche Intelligenz die Arbeitstätigkeiten vieler Menschen komplett verändern oder neue Heilmethoden bei schweren Krankheiten möglich werden. Bei einer ganzen Reihe von weiteren technologischen Trends ist ebenfalls eine umwälzende Wirkung zu beobachten oder zu erwarten: 

                      • Cloud Computing: Nutzung von beliebig erweiterbaren Computerkapazitäten (Hard- und Software) über das Internet.
                      • Internet der Dinge / IoT: Vernetzung von Geräten und Sensoren zur Erfassung, Untersuchung und gemeinsamen Nutzung von Daten.
                      • Big-Data-Analysen: Sammlung von grossen Datenmengen zur Entscheidungsfindung, zur Erstellung von Vorhersagemodellen und für die Erkennung von Trends.
                      • Digitale Plattformen: Bereitstellung von digitalen Räumen, z. B. für den Handel, den sozialen Austausch oder den sportlichen Wettbewerb, mit starken Auswirkungen auf traditionelle Geschäftsmodelle, die Formen der Zusammenarbeit usw.
                      • Cyber-Sicherheit und Datenschutz: Das Ausnutzen von Sicherheitslücken und der Missbrauch von Daten nehmen zu. Der Aufbau robuster Sicherheits- und Schutzmassnahmen für sensible (personenbezogene) Daten wird deshalb immer wichtiger.
                      • Erweiterte Realität («Augmented Reality») und virtuelle Realität («Virtual Reality»): «Versenkungstechnologien», die für den Nutzer erweiterte und künstliche Welten schaffen, z. B. für Bildung, Unterhaltung oder Produktpräsentationen. Man spricht hier von «Immersion», weil die künstliche Welt geeignet ist, vollkommen in ihr abzutauchen.
                      • Robotik und Automatisierung: (Robotergestützte) Automatisierung von Abläufen, etwa in der Fertigung, der Logistik oder im Kundendienst, durch sich selbst steuernde Anlagen, Baugruppen und Systeme.
                      • Blockchain: Verteilte und offen kontrollierbare Datenspeicherung und Abwicklung von Geschäftsvorgängen für Bereiche wie die Steuerung von Lieferketten, für Finanzdienstleistungen oder die digitale Identitätsprüfung.
                      • Edge Computing: Bereitstellung von (geringer) Rechenleistung in der Nähe einer Datenquelle oder dort, wo sie benötigt wird. Dies ermöglicht eine lokale Verarbeitung sowie direkte Schlussfolgerungen und Massnahmen am Ort des Geschehens.

Wir haben es also mit einer ganzen Reihe von spannenden Entwicklungen zu tun, bei denen es fast immer auch um Daten geht. Im Kapitel 3 schauen wir uns genauer an, wie Sie mit solchen Trends als Grundlage für Ihre Geschäftsentscheidungen umgehen können.


Auf dem Weg zum Happy End?

Lesedauer: 3 Minuten

Wie wir am Beispiel von Lovefilm und den gerade vorgestellten Trends gesehen haben, liefert die digitale Transformation jede Menge Stoff für spannende Geschichten. Am Ende stehen hinter den Entwicklungen immer die Menschen mit ihren individuellen Zielen, Ideen und Fähigkeiten. Nicht umsonst sind es bis heute oft schillernde Persönlichkeiten, die den Platzhirschen mit ehrgeizigen, wenn nicht gar überzogenen Versprechungen Konkurrenz machen.

Unternehmen sollten sich von der Transformation nicht treiben lassen, sondern sich an ihre Spitze setzen, um ihre Zukunft zu sichern. Dafür müssen sie nicht das Rad neu erfinden, im ersten Schritt genügt es vielmehr, die bekannten Steuerungsprinzipien eines guten Managements zu berücksichtigen. Wenn diese auf die digitale Transformation und auf die Datenwirtschaft angewendet werden, könnte beispielsweise ein solcher Ablaufplan herauskommen: